Tag 2 – Und sie zelten doch! – Von Lyon durch die Vaucluse nach Saintes-Maries-de-la-Mer

Heute morgen sind wir auch im Hotel früh aufgestanden, um wieder auf die Straße zu kommen. Nach einem ordentlichen Frühstück konnten wir kurz nach 8 losfahren.

Kurz nach Lyon kamen wir in ein Regengebiet, neben der Autobahn zeigten sich aber immer mehr Anzeichen des Frühlings – blühende Sträucher und Obstplantagen. Als schließlich der Regen der Sonne wich, kam endgültig Urlaubsstimmung auf. Bald hatten wir die Provence erreicht. Auf unserem Weg durch Vaucluse hetten wir zwei Zwischenhalt geplant. Unser erster Zwischenstop war bei Mornas. Ddort thront über dem schnuckeligen Dorf auf einer Klippe eine Festungsruine, von der man eine tolle Aussicht über das Rhône-Tal haben soll. Der Aufstieg erfolgt über einen kurzen, aber steilen Weg, am Friedhof und einer Kirche vorbei. Hier scheint es (wahrscheinlich aufgrund der Witterung) üblich zu sein, keine Grabbepflanzung anzulegen, sondern Steintafeln mit Widmungen auf Grab zu stellen.

An einer Hauswand in Mornas fanden wir eine interessanten Echse.
In Mornas gab es ein paar schöne alte Häuschen.

Für den Weg vom Ortsrand zur Festung haben wir etwas länger gebraucht als unbedingt erforderlich, da wir unterwegs einige Blumen, darunter Orchideen fanden. Sie waren zwar schon am Verblühen, sahen aber doch noch recht ansehnlich aus. Außerdem haben wir ein paar Schmetterlinge gesehen (die sich leider dem Foto teilweise entzogen haben): ein klassischer Schwalbenschwanz, aber auch eine wahrscheinlich hiesige Variante des Aurorafalters (allerdings kräftig gelb, wo er bei uns weiß ist).

Oben angekommen, mussten wir leider feststellen, dass die Festung heute nicht zugänglich war – aber wir konnten trotzdem die schöne Aussicht genießen.

Eine kleine Eidechse lugte zögerlich unter dem Gebüsch hervor.

Wenige Kilometer südlich erreichten wir Orange, den Abstammungsort der Hauses Oranien. Hier gibt es einige Zeugnisse der römischen Besiedlung. Den Anfang machte ein Triumphbogen, der ursprünglich Julius Caesar gewidmet war, später jedoch umdekoriert wurde, um die Erfolge der Marine zu feiern. Von dort ging es weiter zur Kathedrale (dort war gerade noch ein Gottesdienst, deswegen sind wir später nochmal zurückgekommen) und weiter zum römischen Tempel und dem Theater. Das hiesige Theater ist das am besten erhaltene römische Theater in Europa – es wurde wohl auch im Mittelalter genutzt, was einen erheblichen Anteil an der Erhaltung hatte. Es wurde zumindest nicht als Steinbruch genutzt, wie so viele andere römische Relikte. Inzwischen wird es wieder für Konzerte und ähnliches genutzt. Es hat mittlerweile im Bühnenbereich ein neues Dach, um die alte Bausubstanz zu schützen ohne die Optik zu stark zu verändern.

Der Triumphbogen ist auch bei Tauben beliebt.
Ein inzwischen bepflanzter kleiner Brunnen vor der Kathedarle von Orange.

Vom Theater aus hatten wir auch einen schönen Blick zum Mont Ventoux (Radsport-Fans wird er etwas sagen), der deutlich sichtbar aus der Umgebung herausragt. Auf dem Weg zurück zum Auto konnten wir dann tatsächlich noch einen Blick in die Kathedrale werden. Bevor wir dem Ort dann den Rücken kehrten, nutzten wir noch die Anlage rund um den Triumphbogen für eine Picknick-Pause.

Von Orange aus ging es dann ohne weitern Halt zu unserem Campingplatz in Saintes-Maries-de-la-Mer – mitten in der Camargue am Meer gelegen, ein Wallfahrtsort für Sinti und Roma (im Mai soll hier die Hölle los sein).

Nachdem wir das Zelt aufgebaut hatten, machte wir einen ersten Spaziergang in die Beobachtungsgebiete – und wir wurden nicht enttäuscht. Kaum hatten wir den Ort verlassen, sahen wir die ersten Flamingos und Stelzenläufer. Wenige Meter weite Flamingos in rauen Mengen, dazu Seidenreiher, Säbelschnäbler und eine Raubseeschwalbe. Außerdem natürlich Graureiher, Brandgänse und Stockenten, aber die ist man ja dann doch eher auch schon aus anderen Gebieten gewohnt.

Nach dem Abendessen (Nudeln mit Pesto – es sollte schnell gehen) kriechen wir jetzt in die Schlafsäcke, schreiben Blog und schauen mal, was der morgige Tag so zu bieten hat.


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Kommentare

5 Antworten zu „Tag 2 – Und sie zelten doch! – Von Lyon durch die Vaucluse nach Saintes-Maries-de-la-Mer“

  1. Avatar von Gab
    Gab

    Wow, da hattet Ihr heute einen tollen Tag. Die Bilder sind wie immer superschön. Schlaft gut. Im Schlafsack ist es ja kuschelig warm. Hier war es heute beim Wetter äh-bäh.

  2. Avatar von Lucie
    Lucie

    Sehr schöner Bericht und super Bilder! Aber habt Ihr schon Vollmond??? Dann ist Ostern bei Euch ja schon vorbei 🙂 ! (2. Feiertag gibt’s ja nicht in Frankreich 🙁 .)
    Dass das mit dem „kuschelig warm“ im Schlafsack – wie Gab vermutet – zutrifft, kann man bei dem Wetterbericht nur hoffen für Euch.
    Weiterhin schöne Tage!

    1. Avatar von Eva

      “Kuschelig-warm” funktioniert im Schlafsack tatsächlich ganz gut – ansonsten ist die Temperatur hier nachts schon noch etwas ausbaufähig.

  3. Avatar von Michael

    Jap, sieht so aus, als wärt ihr in die richtige Richtung gefahren. Hier wäre heute keiner auf die Idee gekommen, sich kurzärmelig nach draußen zu setzen… 🥶
    Und schöne Fotos wie immer!

  4. Avatar von Angela
    Angela

    Tolle Bilder – aber das ist man ja von euch gewöhnt …… Und so als Blog hat man nochmal soviel davon; da ist alles schön strukturiert, und man kann die Tage immer gut zuordnen. Schön, dass ihr Urlaub macht – da haben dann auch wir was davon 😁🌼!