Tag 1 – von Mannheim nach Lyon

Heute morgen sind wir wie geplant um 8 Uhr aufgebrochen – böse Zungen behaupten ja, das wäre quasi mitten in der Nacht, aber letzten Endes waren wir dann doch ausreichend munter. Als wir aus dem Fenster geschaut haben, wurde uns auch (ähnlich wie Joachim und Elisa beim Urlaub auf Teneriffa) schnell klar, warum es ein richtig guter Zeitpunkt für einen Urlaub im Süden ist.

Unterwegs ist das Wetter dann schnell besser geworden, war aber den Tag über dann doch etwas wechselhaft. Wir haben kurz vor der Schweiz den Urlauber-Strom verlassen und bei Mulhouse den Rhein überquert und nach Frankreich gewechselt. Dort haben wir dann auch recht zügig unsere Frühstückspause eingeplant – es war inzwischen fast 11 Uhr, da kann man schon mal über Frühstück nachdenken. Wir haben bei der Planung allerdings nicht bedacht, dass nahe der Vogesen ein strahlend blauer Himmel und Sonnenschein nicht unbedingt angenehme Temperaturen bedeuten muss: es war ziemlich windig und dadurch recht frisch. Es ist daher gar nicht so sehr ins Gewicht gefallen, dass der Picknickbereich des Tankstellen-Rastplatzes nicht unbedingt dem Standard entspricht, den man eigentlich von französischen Picknickplätzen gewohnt ist.

Die weitere Fahrt war recht unspektakulär und am frühen Nachmittag sind wir in Lyon angekommen. Wir sind in einem Ibis am Bahnhof – kein besonders geräumiges Zimmer (größere Person sollten die Dachbalken im Blick behalten), aber ruhig und für diese eine Nacht absolut ausreichend. Das einzige etwas größere Problem war die Suche nach einem Parkplatz: das Hotel hat eine Kooperation mit dem Betreiber des Bahnhof-Parkhauses, wodurch Übernachtungsgäste einen günstigen Sondertarif bekommen. Allerdings muss dafür natürlich im Parkhaus etwas frei sein. Wir standen also ca. 10 Minuten vor der geschlossenen Schranke und haben darauf gewartet, dass endlich jemand das Parkhaus verlässt. Auf die Suche nach einem anderen (wahrscheinlich ja auch kostenpflichtigen) Parkplatz hatten wir spätestens keine Lust mehr, nachdem wir im Hotel die üblichen Tarife erfahren haben (direkt vor dem Hotel hätten wir für die 4 Stunden (bis Nacht und kostenloser Sonntag), über 20 € bezahlt – im Parkhaus dagegen nur 8 €.

Nachdem wir das Zimmer bezogen haben, haben wir Lyon noch ein wenig unsicher gemacht. Als erstes sind wir mit einer Zahnradbahn zu zwei römischen Theatern auf einem Hügel oberhalb des Zentrums gefahren. Die Theater sind sogar kostenlos zugänglich, werden lediglich über Nacht geschlossen. Das größere der beiden war für bis zu 10.000 Zuschauer ausgelegt und wurde vor allem für pantomimische Darstellungen, seltener auch für Tragödien und Komödien genutzt. Das kleinere hat nur 3000 Sitzplätze, dafür die bessere Akustik: es wurde entsprechend neben dem Theater unter anderem für politische Versammlungen genutzt. Von dort hatten wir auch einen guten Blick auf einen teil der Stadt.

Daneben haben wir natürlich noch einen Blick in verschiedene Kirchen geworfen: vor allem Cathedrale St. Jean am Fuße des Hügels, auf dem die beiden Theater stehen, und Basilique Norte Dame de Fourvière auf dem Hügel nicht weit von den Theatern. Die ältere Kathedrale ist im Vergleich relativ schmucklos, aber trotzdem sehr schön. Vor der Kathedrale liefen auch die Vorbereitungen für einen Triathlon und einige Teilnehmer haben gerade ihre Startunterlagen abgeholt. Die Basilika ist mit Mosaiken deutlich farbenfroher ausgestaltet, allerdings hatte dort gerade die Vorabendmesse zu Palmsonntag begonnen, so dass wir eben nur von hinten mal einen Blick hineingeworfen und keine Fotos gemacht haben.

    Der Blick auf Lyon in der Abendsonne.

    Durch einen schönen terassenartig angelegten Park sind wir wieder hinunter nach Lyons gelaufen und zunächst durch die engen Gassen des mittelalterlichen Viertels um St. Jean gelaufen, wo es einiges zu entdecken gab. Weiter ging es auf der anderen Seite der Saône durch das langsam in Abendstimmung verfallene Zentrum. Dort haben wir in einem kleinen Restaurant, das sich traditionell lyonaisische Küche auf die Fahne geschrieben hat, zu Abend gegessen (wobei wir mit der traditionellen Kost dann doch nicht bis zur Stopfleber gegangen sind, sondern es bei etwas normaleren Speisen belassen haben). Bevor wir ins Hotel zurück gelaufen sind haben wir noch einen Strauß bunter Blumen und das Ufer der Rhône bei Dunkelheit betrachtet.

    Diese Uhr haben wir in den engen Gassen des Viertels um St. Jean entdeckt.
    Das Theater im Zentrum Lyons.

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    4 Antworten zu „Tag 1 – von Mannheim nach Lyon“

    1. Avatar von Michael

      Wie, Hotel? Ich dachte, ihr wolltet zelten!! 😜
      Aber schön, dass wir euch jetzt auch über einen Blog verfolgen können. Ich wünsche euch einen wunderschönen Start in den Urlaub und schönes (und auch ausreichen warmes) Wetter.

    2. Avatar von Joachim

      Den Schauspieler hinter der Säule kenne ich irgendwoher… Hat der in Matrix mitgespielt? 😉
      Euer erster Urlaubstag scheint ja schonmal recht erfolgreich verlaufen zu sein. Dann mal eine gute Nacht und morgen eine gute Weiterreise!

    3. Avatar von Peter
      Peter

      Na, das mit ibis kennen wir doch: da muss man auf den Flur rausgehen, wenn man die Jacke anziehen will 😁
      Und vergesst beim Frühstück nicht, die saucisse de Lyon zu probieren!
      Gute Nacht, und morgen gute Fahrt!

    4. Avatar von Gab
      Gab

      Guten Morgen, es ist schön, wenn man zum Frühstück schon einen Urlaubsbericht lesen kann.
      Da bei uns heute der Gottesdienst erst um 10 Uhr
      30 beginnt, habe ich Zeit für einen Kommentar.
      Euer erster Bericht ist sehr vielversprechend. Ich freue mich auf Weitere. Euch eine gute Weiterreise und einen schönen Tag.