Auch heute morgen hatten wir wieder strahlend blauen Himmel. So gehört sich das ja auch im Urlaub. Heute standen zwei Beobachtungsstellen im Osten der Camargue an. Zunächst ging es zum Schutzgebiet La Capèliere. Dort waren wir dann ca. zweieinhalb Stunden auf einem Rundweg unterwegs und konnten von mehreren Hides auf verschiedenen Seen die Vögel beobachten. Dabei kommt man auch durch verschiedene regionstypische Landschaftsarten und kann mit etwas Glück jeweils typische Bewohner davon zu Gesicht bekommen. Es gab zwar keine überraschenden Neuheiten (wie zum Beispiel gestern in der Saline), aber zumindest beim Kuhreiher war es die erste Gelegenheit für schöne Fotos. Auch insgesamt war es eine schöne und durchaus auch ergiebige Runde, bei der wir neben Vögeln auch verschiedene Schmetterlinge und Frösche zu sehen bekamen.
Da wir in der gleichen Gegend wie gestern unterwegs waren, wollten wir dem Rhône-Delta noch mal eine Chance geben. Vor Ort mussten wir dann allerdings feststellen, dass die Öffnungszeiten gestern nicht der einzige Grund waren, warum wir nicht ins Gebiet hineinkamen: am Eingang hing ein Hinweis, dass sie aufgrund des hohen Wasserstandes der Rhône leider geschlossen bleiben müssten. Aber das war für uns kein Problem, wir hatten noch ein anderen Beobachtungsgebiet in der Hinterhand. Dafür mussten wir allerdings auf die andere Seite der Rhône und hatten dabei die Wahl, entweder über Arles zu fahren oder bei Salin-de-Giraud die Fähre zu nehmen. Wir haben uns für den kürzeren Weg und die Fähre entschieden und kamen am frühen Nachmittag im Gebiet Marais de Vigueirat an. Dort gab es mehrere Rundwege, auf denen man das Gebiet erkunden konnte, wir haben uns für den längsten der drei entschieden. Am Eingang wurden wir direkt vorgewarnt, dass aufgrund des hohen Wasserstandes der Rhône (der geneigte Leser wird sich erinnern) an einer Stelle der Bohlenweg leicht unter Wasser stünde und wir uns auf dem Abschnitt sehr vorsichtig bewegen sollten. Es wäre doch sehr ärgerlich, wenn wir mit unserer Foto-Ausrüstung ins Wasser fielen. Wir haben der freundlichen Dame am Eingang versprochen, extra vorsichtig zu sein und sind losgezogen.
Die Runde war ein voller Erfolg. Direkt am ersten Beobachtungspunkt sahen wir beispielweise einen Zwergtaucher, der kurz vor uns nach Nahrung suchte. Von den neun Reiherarten, die im Gebiet brüten sollen, sahen wir leider nur vier (Graureiher, Silberreiher, Seidenreiher und Purpurreiher), aber es ergaben sich zumindest ein paar schöne Foto-Gelegenheiten. Außerdem konnten wir einen richtig schönen Blick auf mehrere (vermutlich) europäische Sumpfschildkröten werden, die sich vor uns im Wasser getummelt haben. Dazu kamen auch auf dieser Runde wieder verschiedene Frösche und der eine oder andere Falter. Dazwischen wuchsen Unmengen an Märzenbechern (ja, ein bisschen spät dran, aber wir wollten uns nicht beschweren) und an einer Stelle auch eine einzelne Schwertlilie. Insgesamt also eine sehr schöne Runde.
Danach waren wir zugegebenermaßen etwas erschlagen und sind heimgefahren – zumal sich noch ein weiteres Beobachtungsgebiet rein zeitlich nicht mehr gelohnt hätte. Wir sind also zurück zur Hütte gefahren und waren heute Abend endlich mal wieder in Saintes-Maries Essen. Auf dem Heimweg an der Strandpromenade haben wir dann noch einen weiteren Neuling für unsere Bildergalerie gefunden: einen kleinen Gecko (also eigentlich eher ein Mini-Exemplar, das erst noch ein richtiger Gecko werden will).
Kommentare
2 Antworten zu „Tag 11 – Vogelschau im Osten der Camargue“
Wieder einmal tolle Bilder! Und wie jedes Mal bin ich erstaunt, was ihr in einem Tag so unterbringt – und Abends noch rechtzeitig zum Essen „daheim“ sein könnt!
Das Bilderfeuerwerk von gestern ist kaum noch zu toppen. Hoffentlich bleibt Euch das schöne Wetter für die restlichen Tage erhalten.