Tag 10 – Les Marais du Verdier und Salin-de-Giraud

Heute gibt es wieder Vögel (und anderes Getier). Zunächste haben wir bei strahlendem Sonnenschein (nachdem die Sonne hoch genug stand) und (fast) wolkenlos blauem Himmel auf der Terrasse gefrühstückt. Auch die Spatzen waren sofort wieder da, um noch die letzten Brösel abzustauben. Auf dem Weg von Sainte-Maries weg nutzten wir endlich mal die Gelegenheit, die typischen schwarzen Camargue-Rinder zu photografieren, die hier weiden.

Derartige Hütten gibt es immer wieder auf den Wiesen der Camargue.

Danach ging es in den Osten der Camargue, zunächst nach Le Sambuc, wo wir eine Runde durch les Marais du Verdier, ein Vogelbeobachtungsgebiet gingen. In Bezug auf Vögel war die Runde leider nicht sehr ergiebig – wir haben zwar immer wieder Vögel gehört, aber sie ließen sich immer nur sehr kurz und tief in den Sträuchern versteckt blicken. Eine Ausnahme bildeten einige Trupps von Sichlern, die immer mal wieder in Formation über das Gelände flogen. Auch von den in diesem Areal frei laufenden Pferden haben wir leider nur die Hufspuren im von den letzten Regengüssen aufgeweichten Wegen entdeckt. Deutlich ergiebiger war die Beobachtung von anderen Kleintieren: Schmetterlinge, Käfer, Eidechsen, Frösche.

Ein Trupp Sichler im Anflug auf die Marschen.
Etwas später haben wir sie auch beim „Grasen“ gefunden.
Ein Schwalbenschwanz im Licht der Morgensonne.
An einem Beobachtungsturm kletterten ein paar Eidechsen herum.
Auf einem Dach vor unserem Beobachtungsturm saß ein Frosch.
Zum Ende der Runde kreuzte ein Laubfrosch unseren Weg.

Anschließend ging es weiter nach Salin-de-Giraud. Dort liegt die größte Meerwassersaline Europas, die Stadt ist ursprünglich als Arbeitersiedlung angelegt worden. Eigentlich wollten wir ja nur von einem Aussichtspunkt aus einen Blick auf die Saline werfen, aber am Office de Tourisme hing ein Hinweis, wo man Eintrittskarten für die Saline bekommen könnte. Und da wurden wir neugierig. Wir sind also zum Einfahrtstor gefahren und konnten dort in der Tat ein Ticket für die Saline kaufen – das ließen wir uns natürlich nicht zweimal sagen und so haben wir uns auf den Rundkurs zwischen den Wasserbecken hindurch begeben. Die Straße war … abenteuerlich (obwohl sie in Island noch als gute Landstraße durchgehen würde), aber die Runde war jedes Schlagloch wert. Wir haben einiges an Vögeln gesehen, die wir nicht nur in diesem Urlaub, sondern auch sonst noch nie zu Gesicht bekommen haben: angefangen mit einer Kolonie Schwarzkopfmöwen, einige Dünnschnabelmöwen, Seeregenpfeifer, diverse Limikolen, Rotkopfwürger, Grasmücken (bei denen wir uns noch nicht ganz sicher sind, welche es waren), zwischendurch immer mal wieder Flamingos – aus ornithologischer Sicht war die Runde auf jeden Fall ein voller Erfolg.

Zu Beginn der Runde kamen wir an einer Kolonie Schwarzkopfmöwen vorbei.
Natürlich gab es auch Flamingos.
Ein Seeregenpfeifer bei der Gefiederpflege.
Hier konnten wir endlich ein paar Dünnschnabelmöwen entdecken.
Eine Gruppe Brandseeschwalben.
Zur Hälfte der Runde entdecken wir vor uns einen Rotkopfwürger.
Im Vordergrund die Salzmarschen der Saline, dahinter die Industrieanlagen auf der anderen Seite der Rhone.

Aber es waren ja nicht nur die Vögel – es gab auch landschaftlich durchaus einiges zu sehen. Auf dem Gelände stand noch die Ruine eines alten Semaphors, ein Leuchtturm und eine alte Mühle. An einer Stelle kann man von der Rundfahrt aus an den Strand gehen. Und auch sonst ergibt sich die eine oder andere schöne Aussicht.

Das Semaphore wurde zur optischen Nachrichtenübertragung in der ersten Hälfte des 19. Jh. genutzt.
Ein kurzer Blick über den Damm zeigte: das Mittelmeer ist noch da.
Am Strand hatte es eine Vielzahl Segelquallen angespült.
Etwa zur Hälfte der Runde hatten wir den Phare de Faraman erreicht.
Auch eine alte Flussmühle war Teil der Runde.

Alles in allem waren wir mit der Runde etwa drei Stunden beschäftigt, was natürlich einen geringfügigen Einfluss auf unsere restliche Tagesgestaltung hatte – das Naturschutzgebiet im Rhône-Delta war dann leider schon geschlossen. Aber in Anbetracht dessen, was wir heute alles gesehen hatten, konnten wir das verschmerzen. Zumindest den Aussichtspunkt über die Salinen haben wir uns aber trotzdem nicht entgehen lassen. Wieder in Saint-Maries angekommen, haben wir dann noch einen kleinen Spaziergang hier am Strand unternommen, bevor wir in den gemütlichen Teil des Abends übergegangen sind.


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Kommentare

4 Antworten zu „Tag 10 – Les Marais du Verdier und Salin-de-Giraud“

  1. Avatar von Michael

    Na, das scheint ja mal wieder ein sehr erfolgreicher und schöner Tag gewesen zu sein. Bei den Fotos fehlen bloß etwas die Luftaufnahmen!! 😜

    1. Avatar von Stefan Lang
      Stefan Lang

      Wir kommen ja so schon kaum voran. Wenn wir jetzt auch noch mit Luftaufnahmen anfangen…

  2. Avatar von Angela
    Angela

    Das Wetter war ja heute wieder richtig schön, und wenn man den Vorhersagen glauben kann, bleibt es bis mindestens Donnerstag so. Und auch danach soll es in dieser Woche nicht mehr regnen …..
    Habt ihr eigentlich auch etwas darüber erfahren, wie die Saline arbeitet, oder ging es dabei mehr um die Gegend und die Tiere? So eine Saline ist meiner Erinnerung nach nämlich auch wirklich interessant. Ich wünsche euch jedenfalls noch einige schöne Tage!

  3. Avatar von Gab
    Gab

    Euer heutiger Tag war ja sehr erfolgreich. Die Salzgewinnung aus Meerwasser ist bestimmt nicht einfach. Aber der Salzberg bei der Saline vor dem blauen Himmel ist sehr wirkungsvoll. Also für uns liest sich das als perfekten Urlaubstag. Und das ungeplant. Euch hoffentlich noch ein paar herrlich sonnige Tage.