Wir haben ein Upgrade! Während angeblich 5-Stern-Hotel-Urlauber von Halbpension auf all inclusive umbuchen, sind wir vom Zelt in eine Hütte (also eigentlich ein mobile home) umgezogen. Es war wohl eine längere Suche (das Oster-Wochenende ist hier wohl recht gut gebucht) und es tat der jungen Dame and er Rezeption auch sehr leid, dass sie uns nur ein Cottage für 6 Personen anbieten konnte, aber wir waren bereit, auch das zu nehmen: Hauptsache trocken und windgeschützt.
Nach dem Frühstück sind wir also buchstäblich mit Sack und Pack umgezogen. Wir haben dann aber zunächst mal einfach alles nur in die Hütte geworfen – wir wollten schließlich noch in einen Vogel-Park!
Dort angekommen mussten wir feststellen, dass der kleine Parkplatz schon recht gut gefüllt war – aber wir haben noch einen Platz gefunden. Vom Parkplatz aus haben wir dann auch gleich einen Wiedehopf gesehen, aber der hat sich leider überhaupt nicht foto-tauglich präsentiert. Um die Besuchermassen im Park haben wir uns allerdings keine großen Sorgen gemacht, auf dem Gelände verläuft sich das ja sicher, es ist schließlich groß genug. Der Park bietet zwei Runden, die kürzere, etwas „Flamingo-lastige“ mit 2,6 km, die längere mit mehreren Hides mit einer Länge von 4,3 km. Wir haben uns zunächst mal auf die große Runde gestürzt – unsere Hoffnung war, dass alle auf der kleinen Runde anfangen und wir auf der längeren Runde weitgehend unsere Ruhe haben.
Das Plan hat auch gut funktioniert, einen großen Teil der Strecke haben nur gelegentlich andere Besucher getroffen. Dafür aber natürlich einiges an Vögeln gesehen. Flamingos muss man ja eigentlich schon nicht mehr erwähnen, bei denen gibt es schon fast den „Pelikan-Effekt“ aus unserem allerersten USA-Urlaub („Guck nicht hin, ist nur ein Pelikan“). Auch die Seidenreiher sind hier kaum noch eine Erwähnung wert, die sieht man hier auch in fast jeder Pfütze, die groß genug für ihre Füße ist (und zur Not auch auf dem Rücken von Pferden, wenn es ihnen am Boden zu nass wird). Ansonsten hatten wir hier auf der Runde auch noch verschiedene Wasserläufer (ja, manche Vögel haben wir auch noch nicht eindeutig identifiziert), eine Menge Säbelschnäbler, etliche Stelzenläufer, Samtkopfgrasmücken, die eine oder andere Schnepfe, Sichler und auch einige Kampfläufer auf dem Weg zurück in ihre Brutgebiete (nur leider noch nicht im Prachtkleid). An der Säugetier-Front haben sich „nur“ Nutrias und eine kleine Maus gezeigt.
Die Hides auf der Runde waren schön gestaltet, Sichtlöcher in unterschiedlichen Höhen (lieder nicht immer in der zur Körpergröße passenden), gute Sicht auf die Umgebung (nicht nur aufs Wasser, sondern auch ins Gesträuch), teilweise auch mit Sitzmöglichkeiten. Zusätzlich gab es noch ein paar Ausguck-Möglichkeiten über die Seen und übers Schilf und zwei Sichtschutzwände mit Sichtschlitzen. Einziges Manko: einige der Sichtschlitze in den Hides waren zu schmal, als dass das Tele-Objektiv ordentlich hindurch gepasst hätte.
Auf der kleineren Runde hatten wir vor allem Flamingos. Außerdem eine Graureiher- und Kuhreiher-Kolonie (die nicht besonders gut miteinander klarzukommen scheinen), Flamingos, Schildkröten, Flamingos, Orchideen und Flamingos. Und habe ich schon erwähnt, dass wir auf der Runde auch Flamingos gesehen haben? Insgesamt hat man ein wenig den Eindruck, dass die kurze Runde vor allem für die „klassischen“ Touristen angelegt ist, die natürlich vor allem die Flamingos sehen wollen (und auf verschiedenen Info-Tafeln auch einiges über die Tiere erfahren) und sich die große Runde dann vielleicht doch mehr an ornithologisch interessierte Kundschaft wendet. Aber gut – wir nehmen ja gerne auch noch ein paar hübsche Flamingo-Bilder mit.
Nachdem wir mit der kleineren Runde auch fertig waren, hatten wir noch genug Zeit, die große Runde ein zweites Mal zu laufen – vielleicht sieht man ja noch irgendwo was Neues. Oder bekommt zumindest ein Motiv noch besser vor die Linse. Zumindest der zweite Punkt hat sich auf jeden Fall bewahrheitet: wir konnten zum Beispiel noch ein paar gute Portrait-Aufnahmen eines Nutrias machen, dass sich direkt neben dem Weg sein Abendessen (oder einen Zwischensnack – so spät war es ja noch nicht) gesucht hat.
Nach der Lauferei waren wir dann allerdings doch auch irgendwie geschafft, so dass wir heute nur noch kurz einkaufen waren, das Cottage ein bisschen wohnlich hergerichtet und dann dort gegessen haben – zum Essen gehen hatten wir einfach keine Energie mehr.
Kommentare
2 Antworten zu „Tag 5 – Parque Ornithologique“
Glückwunsch zum Cottage. Jetzt kann der weitere Urlaub beginnen. Das heißt für uns: noch gaaanz viele herrliche Bilder. Euch für morgen schönes Wetter und genießt die Nacht im Cottage.
Na, da wart ihr ja mal wieder voll in eurem Element! 😜 Sehr schöne Fotos!
Aber in die Camargue zu fahren und sich dann über die vielen Flamingos beschweren, ts ts ts… 😂
Hoffentlich wird das Wetter trotz luxuriöser Unterkunft aber demnächst noch besser, also weniger nass und windig.