Da der heutige Tag mit Wetter angefangen hat, das man am besten mit der schönen Bezeichnung „Bäh“ beschreibt, haben wir es erst mal ein bisschen ruhiger angehen lassen und dem Prasseln des Regens auf dem Zeltdach zugehört. Als dann doch langsam Hunger durchkam, haben wir (also Stean) unsere Brötchen geholt, haben gefrühstückt (im Vorzelt) und uns dann auf den Weg nach Ribnitz gemacht. Dort befindet sich das Deutsche Bernsteinmuseum in einem ehemaligen Kloster, das wir ohnehin für den Urlaub auf dem Plan hatten – im Idealfall natürlich als Puffer für einen Regentag.



Die Ausstellung im Museum ist in mehrere Abschnitte aufgeteilt. Im ersten Teil geht es um Entstehung und Formen von Bernstein, um das Entstehen von Einschlüssen und um die Informationen über das Leben früherer Zeit, die man daraus gewinnen kann. Wir konnten dabei durchaus auch das eine oder andere Neue erfahren, zum Beispiel dass es auch grünlichen und bläulichen Bernstein gibt (dann allerdings von anderen Baumsorten und in anderen Kontinenten).
In diesem Teil der Ausstellung hatten sie auch einige sehr interessante Bernsteinstücke gezeigt – mit eingeschlossenen Skorpionen, Fliegen, Spinnen und auch einem Gecko und einer Eidechse. Wir haben bei der Gelegenheit auch noch mal bewusst erfahren, warum Einschlüssen von Blättern und Blüten seltener sind – die können eben nur passiv ins Harz bewegt werden, während Tiere sich aktiv dorthin bewegen können.








Im zweiten Teil ging es dann um Bernstein-Nutzung im Lauf der Zeit. Schon in der Steinzeit wurde Bernstein verarbeitet und ab der Zeit wurde er in wohl jeder Kultur verwendet, die Zugriff auf Bernstein hatte. Schon in der Antike bildeten sich aufgrund des Bernsteins Handelswege vom Mittelmeer an die Ostsee.





Im letzten Abschnitt ging es dann um die Verwendung von Bernstein in dekorativen Elementen, also zum Beispiel dem Bernsteinzimmer. Dabei spielte dann natürlich auch die NS-Zeit eine Rolle, als Bernstein zu Propagandazwecken (z.B. in Form von Trophäen) eingesetzt wurde.







Parallel dazu konnten wir auch noch die ehemalige Klosterkirche besichtigen. Ursprünglich war hier ein Klarissen-Kloster, nach der Reformation ein evangelisches Damen-Stift, die letzte Stiftsdame starb 1961.


Nachdem es dann gerade noch etwas gründlicher zu regnen begonnen hatte (aber gleichzeitig laut Wetter-Radar ein Ende absehbar war), gönnten wir uns im Museumscafé noch jeweils eine heiße Schokolade und ein Stück Bernsteintorte. Im Anschluss konnte man es dann draußen tatsächlich ganz gut aushalten (ab und zu noch mal ein paar Tropfen), also besuchten wir noch die übrigen Sehenswürdigkeiten in Ribnitz: die (evangelische) Marienkirche und das Rostocker Tor.





Danach stand uns noch ein weitgehend schöner und vor allem trockener Nachmittag bevor, der natürlich auch genutzt werden wollte. Im Ortsteil Klockenhagen ist ein (laut Beschreibung) großes Freilichtmuseum, das Häuser aus Mecklenburg beheimatet. Man sollte es vielleicht nicht gerade mit dem Hessenpark vergleichen (oder dem schwedischen Skansen), aber es sind schon ein paar ganz nette Häuser, die auch (zum Teil an wechselnden Tagen) für Schau-Handwerke genutzt werden.

















Danach schoben wir auf dem Weg zurück zum Zeltplatz noch einen kurzen Zwischenstopp in Damgarten (neben Ribnitz dem zweiten Hauptteil des Ortes) ein. Auch dort wollten wir die Kirche anschauen, die war aber leider schon geschlossen. Ein kurzer Spaziergang durchs Zentrum von Damgarten (das man schon sehr genau suchen muss, die Wegweiser sind keine große Hilfe) schloss unseren Tag heute dann ab.


Nachdem es sich dann auch nicht mehr wirklich gelohnt hat, noch etwas anderes zu unternehmen, sind wir heute mal ausnahmsweise recht früh zum Campingplatz zurückgekommen. Morgen soll es nach Hiddensee gehen, da sollten wir früh aufbrechen.
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