Tag 11 – Bernsteinstadt Ribnitz-Damgarten und Freilichtmuseum Klockenhagen

Da der heutige Tag mit Wetter angefangen hat, das man am besten mit der schönen Bezeichnung „Bäh“ beschreibt, haben wir es erst mal ein bisschen ruhiger angehen lassen und dem Prasseln des Regens auf dem Zeltdach zugehört. Als dann doch langsam Hunger durchkam, haben wir (also Stean) unsere Brötchen geholt, haben gefrühstückt (im Vorzelt) und uns dann auf den Weg nach Ribnitz gemacht. Dort befindet sich das Deutsche Bernsteinmuseum in einem ehemaligen Kloster, das wir ohnehin für den Urlaub auf dem Plan hatten – im Idealfall natürlich als Puffer für einen Regentag.

Bernsteinfischer am Marktplatz in Ribnitz – man ist durchaus stolz auf seinen Bernstein
Bei uns gab es nur Kaugummis und dergleichen
Der Eingang zum Museum – noch bei trüb-grauem Wetter

Die Ausstellung im Museum ist in mehrere Abschnitte aufgeteilt. Im ersten Teil geht es um Entstehung und Formen von Bernstein, um das Entstehen von Einschlüssen und um die Informationen über das Leben früherer Zeit, die man daraus gewinnen kann. Wir konnten dabei durchaus auch das eine oder andere Neue erfahren, zum Beispiel dass es auch grünlichen und bläulichen Bernstein gibt (dann allerdings von anderen Baumsorten und in anderen Kontinenten).
In diesem Teil der Ausstellung hatten sie auch einige sehr interessante Bernsteinstücke gezeigt – mit eingeschlossenen Skorpionen, Fliegen, Spinnen und auch einem Gecko und einer Eidechse. Wir haben bei der Gelegenheit auch noch mal bewusst erfahren, warum Einschlüssen von Blättern und Blüten seltener sind – die können eben nur passiv ins Harz bewegt werden, während Tiere sich aktiv dorthin bewegen können.

Im Eingangsbereich sind erst mal ein paar echte Schmuckstücke zu sehen, unter anderem dieses Schiff
Hier noch mal von oben zu sehen
Eine Spinne, die gerade eine Fliege gefangen hat – trotzdem eine eher glücklose Jagd
Der Kopf eines kleinen Geckos
Ein Skorpion – noch etwas kleiner als Großmutters Jaköble
Ein Pflanzeneinschluss
Das ist kein Farbfehler im Bild – dieser Bernstein hat tatsächlich einen grünlichen Schimmer

Im zweiten Teil ging es dann um Bernstein-Nutzung im Lauf der Zeit. Schon in der Steinzeit wurde Bernstein verarbeitet und ab der Zeit wurde er in wohl jeder Kultur verwendet, die Zugriff auf Bernstein hatte. Schon in der Antike bildeten sich aufgrund des Bernsteins Handelswege vom Mittelmeer an die Ostsee.

Ein altertümliches Pferd aus Bernstein (allerdings „nur“ eine Kopie, das Original ist verschollen)
Eine Pfeife in Totenkopf-Form mit Bernstein-Mundstück

Im letzten Abschnitt ging es dann um die Verwendung von Bernstein in dekorativen Elementen, also zum Beispiel dem Bernsteinzimmer. Dabei spielte dann natürlich auch die NS-Zeit eine Rolle, als Bernstein zu Propagandazwecken (z.B. in Form von Trophäen) eingesetzt wurde.

Seltsam, dass diese Art Brille nicht häufiger genutzt wird
Die dürften sehr bissfest sein…

Parallel dazu konnten wir auch noch die ehemalige Klosterkirche besichtigen. Ursprünglich war hier ein Klarissen-Kloster, nach der Reformation ein evangelisches Damen-Stift, die letzte Stiftsdame starb 1961.

Blick in den Altarraum
Eines der Fenster auf der Nonnen-Empore

Nachdem es dann gerade noch etwas gründlicher zu regnen begonnen hatte (aber gleichzeitig laut Wetter-Radar ein Ende absehbar war), gönnten wir uns im Museumscafé noch jeweils eine heiße Schokolade und ein Stück Bernsteintorte. Im Anschluss konnte man es dann draußen tatsächlich ganz gut aushalten (ab und zu noch mal ein paar Tropfen), also besuchten wir noch die übrigen Sehenswürdigkeiten in Ribnitz: die (evangelische) Marienkirche und das Rostocker Tor.

Der Altarraum der Marienkirche
Auf diesem Bild hat sich ein Kirchturm versteckt
Das Rostocker Tor
Die Ente hat einen kleinen Privat-Pool

Danach stand uns noch ein weitgehend schöner und vor allem trockener Nachmittag bevor, der natürlich auch genutzt werden wollte. Im Ortsteil Klockenhagen ist ein (laut Beschreibung) großes Freilichtmuseum, das Häuser aus Mecklenburg beheimatet. Man sollte es vielleicht nicht gerade mit dem Hessenpark vergleichen (oder dem schwedischen Skansen), aber es sind schon ein paar ganz nette Häuser, die auch (zum Teil an wechselnden Tagen) für Schau-Handwerke genutzt werden.

Natürlich gibt es auch verschiedene Haustiere – diese Ente schien Futter von uns zu erwarten
Wie die Hühner auf der Stange…
Zur Not sicher auch als Wurfwaffe zur Veteidigung des Hofes zu verwenden…
Ein paar scheine Kräutergärten gab es auch
Hier konnte wir uns an der Wahl der schönsten Erntekrone beteiligen
Ein Blick ins Schulzimmer
…und die zugehörigen Regeln
Zu jedem ordentlichen Freilichtmuseum gehört mindestens eine Mühle! Diese Bockwindmühle ist noch voll funktionsfähig
Herbst ist Kürbiszeit

Danach schoben wir auf dem Weg zurück zum Zeltplatz noch einen kurzen Zwischenstopp in Damgarten (neben Ribnitz dem zweiten Hauptteil des Ortes) ein. Auch dort wollten wir die Kirche anschauen, die war aber leider schon geschlossen. Ein kurzer Spaziergang durchs Zentrum von Damgarten (das man schon sehr genau suchen muss, die Wegweiser sind keine große Hilfe) schloss unseren Tag heute dann ab.

Wandgemälde in Damgarten
Die Kirche war leider schon zu

Nachdem es sich dann auch nicht mehr wirklich gelohnt hat, noch etwas anderes zu unternehmen, sind wir heute mal ausnahmsweise recht früh zum Campingplatz zurückgekommen. Morgen soll es nach Hiddensee gehen, da sollten wir früh aufbrechen.


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Kommentare

10 Antworten zu „Tag 11 – Bernsteinstadt Ribnitz-Damgarten und Freilichtmuseum Klockenhagen“

  1. Avatar von Elisa
    Elisa

    Kommentar von Joachim: Uiuiui, der arme Gecko 🥹☹️

    1. Avatar von Joachim Heilig

      Ihr könnt doch nicht einfach so die armen Geckose ein-bernsteinen. Sowas geht doch nicht! 😡

      1. Avatar von Eva

        Aber…
        aber…
        wir haben doch gar nichts gemacht 😮

  2. Avatar von Gab
    Gab

    Wunderschön, was die Bernsteinschnitzer alles geleistet haben. Eure Bernsteintorte war hoffentlich nicht zu hart. Oder musstet Ihr mit dem Schnitzmesser kleine Stücke absäbeln 😂? Die Küche in dem Museumsdorf ist wirklich sehr klein. Arme Hausfrau 😄.

  3. Avatar von Michael

    Na, das sieht ja aus, als hättet ihr das beste aus dem verregneten Tag gemacht. Die nächsten Tage soll es ja glaube ich wieder schöner werden!

  4. Avatar von Michael

    …und die Klassen-Ordnung wäre doch auch mal was für deine Schüler, oder, Eva? 😜

    1. Avatar von Mama
      Mama

      Daran habe ich sofort auch gedacht, als ich sie gesehen habe.
      Sowas können sich deine Schüler aber sicher nicht vorstellen! 😛

      1. Avatar von Joachim Heilig

        Es geht nicht darum, was sich die SCHÜLER vorstellen können – sondern was ihre LEHRERIN standesgemäß mit dem Rohrstock einfordert. 😉

        1. Avatar von Eva

          Muahaha… 😈

  5. Avatar von Peter
    Peter

    Auf einer solchen Schulbank habe ich in der zweiten Klasse in Welzheim noch gesessen

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