Der heutige Tag fing sehr früh an: heute Nacht hörten wir ein deutliches Rascheln im Vorzelt, das auf ein Tier hinwies. Ein Kontrollblick zeigte: es war ein Igel, der versuchte, sich über eine angefangene Kekspackung herzumachen (der Rest unserer Vorräte war vorbildlich verstaut, sonst hätte ihn die Wurst vermutlich mehr interessiert). Als wir Licht anmachten (wir wollten ja nicht einem potentiellen Waschbären im Dunkeln gegenüberstehen) hatte er dann allerdings beschlossen, in Schockstarre zu verfallen, so dass wir die Kekspackung sicher verstauen und uns wieder zurückziehen konnten. Etwas später hörten wir dann leise Schritte im Vorzelt und heute morgen war keine Spur von ihm zu sehen.

Nach dem regulären Tagesbeginn machten wir uns dann auf nach Rügen zu den Kreidefelsen. Es zieht sich schon ein bisschen, aber der Abstecher ist es wert. Außerdem wollten wir vor Ort Informationen einholen, ob die Bootsverbindung Rügen – Hiddensee für uns sinnvoller ist als die Verbindung Zingst – Hiddensee. Wir steuerten also den offiziellen Parkplatz an und machten uns auf den Weg zum Nationalparkzentrum. Natürlich nicht auf dem allerdirektesten Weg (da waren zu viele Touristen), sondern mit einer kleinen Schleife dazu. Wir kamen dabei unter anderem an der Herthaburg vorbei, der Legende nach die Heimstatt der germanischen Göttin Hertha. Im daran angrenzen See wurde ihr Wagen immer nach ihrer Rückkehrer von Dienern gewaschen – bevor sie vom See verschlungen wurden, um die Lage des Ortes geheim zu halten.




















Am Zentrum angekommen stand zunächst ein Abstecher über den 2023 eröffneten Skywalk an. Die Kreidefelsen selbst dürfen ja nicht mehr betreten werden, also haben sie eine relativ frei hängende Schleife konstruiert, die knapp über die Felsen führt und fast den „alten“ Ausblick ermöglicht.




Danach ging es ins Besucherzentrum selbst. Sie bieten einen Kurzfilm über den Buchenwald auf Rügen sowie eine recht informative Ausstellung an. Einziges Manko ist die Umsetzung der angewendeten Technik. Ich bin grundsätzlich durchaus dafür zu haben, dass man Infos per Kopfhörer im Audioguide bekommt, aber die fixe Auslösung neuer Texte beim Erreichen bestimmter Punkte war manchmal etwas lästig (z.B. wenn man mit dem vorherigen Text noch nicht ganz fertig war, aber eine Kontaktschleife überschritten hat).


Nach der Ausstellung stand noch ein zweiter Gang über den Skywalk auf dem Programm, danach haben wir uns an den Rückweg gemacht – auch hier natürlich nicht auf direktem Weg, sondern mit einer etwas größeren Schleife. Die hat uns aber natürlich auch noch die eine oder andere schöne Aus- und Ansicht spendiert.
















In Anbetracht der doch etwas längeren Fahrtzeit haben wir es damit dann auch gut sein lassen und sind zum Campingplatz zurück gefahren. Alle Lebensmittel sind verstaut, also sollte einer halbwegs ruhigen Nacht nichts im Wege stehen.
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