Tag 3 – Saintes-Maries-de-la-Mer und die Dünen

Heute morgen haben wir es etwas ruhiger angehen lassen – wir haben uns erst gegen halb Acht aus den Schlafsäcken geschält und uns in die noch recht frische Umgebung gestürzt. Aber erst stand natürlich noch ein gemütliches Frühstück an.

Danach ging es vom Campingplatz aus nach Osten die Küste entlang (natürlich nicht genau an der Wasserkante, sondern ein ganz kleines bisschen im Hinterland – da sind die Beobachtungsmöglichkeiten einfach besser). Einen Teil der Strecke kannten wir schon von gestern Abend, aber heute wollten wir den Weg noch etwas weiter erkunden. In ca. 12 km Entfernung vom Campingplatz ist ein Leuchtturm – aber da hatten wir wenig Hoffnung, ihn zu erreichen (nicht mit unserem Lauftempo, wenn wir Foto-Ausrüstung dabei haben!).

Also ging es bei Sonnenschein durch die Marschen der Camargue, immer das Mittelmeer in Sichtweite. Schon zu Beginn sahen wir wieder Flamingos und ein paar Seidenreiher, aber schon bald hatten wir auch verschiedene kleinere Piepmätze (die sich aber nur selten schön für Fotos in Position gebracht haben). Im Laufe unsere Wanderung konnten wir sehr schön Stelzenläufer beobachten, und plötzlich tauchten vor uns auf dem Weg zwei Haubenlerchen auf. Auch eine Samtkopfgrasmücke, die wir am Vorabend bereits vermutet hatten, zeigte sich endlich fototauglich. Ein stetiger Begleiter bleiben aber die Flamingos, an die wir auch relativ nah herankamen. Auch das eine oder andere an interessanter Fauna (auch hier wachsen wieder Orchideen, sie sind allerdings schon etwas weiter verblüht als die, die wir gestern gesehen hatten).

In der Nähe des Camping-Platzes stehen Camargeu-Pferde auf der Weide. Wirklich wild wirkt das nicht.
In den Marschen fanden wir ein Ehernmal für einen nach Buchenwald deportierten.
Das schwarze Schaf… äh, der graue Flamingo unter den rosanen.
Mit etwas Geduld konnte ich einen der kleinen Piepmatze doch erwischen.
Eine Gruppe Reiter auf Camargue-Pferden kam uns entgegen.
Ein Sandregenpfeifer auf Durchreise.
Haubenlerche
Ein Stelzenläufer stakst durch die Marschen.
Die Schafstelze leuchtete schön in der Sonne.
Endlich zeigte sich eine Samtkopfgrasmücke.
In anderen Gegenden baut man Häufchen aus Steinen…

Als wir gegen Mittag einen Abschnitt mit Dünenlandschaft erreicht haben, fing der Wind langsam an, etwas aufzufrischen. Wir sind dann zwar unverdrossen noch etwas weiter gelaufen, aber nachdem wir auch nicht mehr viel interessantes zu sehen bekamen, haben wir umgedreht und sind zurückgegangen. Nachdem wir insgesamt etwa sechs Stunden unterwegs waren, lief das auch nicht gerade unter „kleiner Spaziergang“.
Der Wind wurde zunehmend stärker und auf dem letzten Stück kam uns dann noch die Polizei entgegen, die die noch versprengten Fußgänger darauf hinwies, dass es bei dem starken Südwind auf dem Damm werden könnte und dass wir entsprechend zusehen sollten, dass wir da weg kommen. Da wir ja ohnehin auf dem Rückweg waren, ließen wir uns das nicht zweimal sagen und sind zum Campingplatz zurückgegangen.

An einem Strandabschnitt fanden wir den Schulp eines Tintenfischs.
Auch einen Rotschenkel konnten wir entdecken.
Ein Tänzchen zur Unterhaltung?
Auf dem Rückweg sahen wir zwei Steinwälzer, die sich nicht durch uns stören ließen.
Der Wind wurde stärker und die See rauher.

Am Campingplatz angekommen, haben wir eine Kleinigkeit gegessen, schon mal die ersten Bilder gesichtet, geduscht und unser Zelt noch mal auf Windstabilität kontrolliert, denn heute Nacht soll es hier auch Sturmböen geben. Da wir allerdings in der Bretagne schon eine ziemlich stürmische Nacht gut durchgestanden haben, machen wir uns da keine allzu großen Sorgen.
Danach sind wir trotz Wind und leichtem Regen noch mal Sainte-Maries-de-la-Mer hineingegangen – wir haben gestern festgestellt, dass wir unser Spüli vergessen haben und außerdem wollten wir den Ort erkunden und für heute Abend ein Restaurant auskundschaften. Während des Essens (heute sehr meeresaffin: Tellmuscheln, Dorade, Thunfisch) hat der Wind glücklicherweise nachgelassen und unser Zelt steht noch. Jetzt muss das Wetter nur noch die Nacht über einigermaßen halten.

Blick zur Wallfahrtskirche.
Das alte Hotel de Ville.
Im Ort stehen an verschiedenen Stelle Aufsteller mit „Gemälden“.

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Kommentare

4 Antworten zu „Tag 3 – Saintes-Maries-de-la-Mer und die Dünen“

  1. Avatar von Lucie
    Lucie

    Sehr schön! Die Flamingos immer in Formation!
    Und das Hôtel de ville ist ja so klein, dass da allenfalls der Bürgermeister ein Büro haben kann!
    Ich wünsche Euch, dass Ihr gut durch die Nacht kommt!

  2. Avatar von Peter
    Peter

    Ich habe es zwar selbst schon gesehen, bin aber immer wieder verblüfft, wenn ich Flamingos mit ausgebreiteten Flügeln sehe. Und jetzt kommt noch der Klugscheißer durch: Fauna = Fiecher, Flora = Flanzen 😜
    Die Bilder sind wieder toll. Da sind Vögel, von denen Ich nicht mal wusste, dass es sie gibt, ganz zu schweigen davon, wie sie heißen.
    Vergesst aber die Erholung nicht!

    1. Avatar von Eva

      Das sollte ja auch nur ein Test sein, ob ihr die Texte sorgfältig lest 😀
      (Klappt in der Schule an der Tafel auch immer, wenn Schüler darauf hinweisen, dass ich irgendwo nen i-Punkt vergessen habe oder so was)

  3. Avatar von Gab
    Gab

    Die verschiedenen Posen der Flamingos sind sehenswert. Einer kratzt sich am Kinn einer reibt sein Auge , einige tanzen Ballett und nicht zu vergessen die Flugshow. Woher der Rotschenkel wohl seinen Namen hat? Euch eine sturmfreie und trockene Nacht.