Tag 13 – Wurzacher Ried

Heute stand zum Abschluss noch mal Natur auf dem Programm – in Form des Wurzacher Rieds, einem Hochmoor. Nach dem Frühstück ging es also nach Bad Wurzach, einem Kurort, der vor allem auf Moorbäder spezialisiert ist (und deswegen ein etwas zwiespältiges Verhältnis zu den Schutzmaßnahmen im Moor hat).

Bevor es los ging, wurden Streicheleinheiten eingefordert.
Auch eine Möglichkeit einen Grill zu nutzen.
Mit der restaurierten Schmalspurbahn fuhren wir ins Moor.
Im Moor ging es zu Fuß weiter.

Dort haben wir uns mit zwei Naturschutz-Kollegen von Thomas getroffen. Mit der ehemaligen Torfbahn fuhren wir so weit es die Schienen zulassen ins Moor zu den Resten des Torfwerks Haidgau. Dort erwartete uns eine ausgesprochen interessante Führung durch einen Teil des für „normale“ Besucher gesperrten Moors, die uns neben Informationen über das Moor selbst, Einblicke in die Geschichte des Torfabbaus und die Renaturierung des Moors bot.

Überall finden sich Relikte aus der Zeit des Torfabbaus.
Viele Maschine wurden im Moor zurückgelassen und verrotten dort.
Im Moor kommen viele Libellenarten vor – hier eine Art der Azurjungfer.
Zu Fuß ging es tiefer ins Moor.

Aufgrund des geringen Nährstoffangebots können sich dort nur ausgewiesene Spezialisten gut ansiedeln, die sowohl mit Feuchtigkeit, Trockenheit, Hitze und Kälte klarkommen. Besonders schwierig ist die Wiederbesiedelung von geräumten Torfoberflächen, die sich aufgrund der dunklen Farbe dann den Tag über noch besonders aufheizen.

Nach dem Schließen der Entwässerungsgräben, habt sich der Torfstich mit Wasser gefüllt. Ganz langsam beginnt dort die erneute Moorbildung durch Torfmoos.
Der Rundblättrige Sonnentau erhält seine Närhstoffe durch Verdauen von Insekten, die vom klebrigen, Tautropfen ähnelnden Sekret angelockt wurden.
Eine Zebraspinne wartet auf Beute.
Auch einige Heuschrecken waren zu finden.
Eine Blutwurz.
An trockenen Stellen wächst Heide.
Neben Heidelbeere und Rauschbeere fanden wir Preiselbeeren…
…und Moosbeeren.
Weitere Spinnen lauerten an den Halmen der Gräser.
Eine Art der Binsenjungfer.
Marienkäfer schauten, was wir hier so treiben.
Der Hauptbestandteil eines Moores – Torfmoos.
Wieder zurück am Torfwerk Haidgau erwartete uns ein Bläuling, vermutlich ein Kurzschwänziger Bläuling.
Michi versucht eine der Maschinen wieder in Gang zu setzen.

Nach der Runde durch den normalerweise nicht zugänglichen Bereich sind wir dann entlang der Schienen wieder auf einem öffentlichen Spazierweg zurück zum Startpunkt gelaufen. Unterwegs konnten wir dann auch noch einen Biberdamm begutachten, an dem sich die Naturschützer mit dem Biber einen kleinen Wettstreit liefern. Da der Damm und das dadurch aufgestaute Wasser für die direkt anliegenden Gebäude eher ungünstig waren, wurde in den Damm ein dickes Kunststoffrohr eingebracht, das dafür sorgt, dass ausreichend Wasser durch den Damm abfließen kann. Das wiederum gefällt dem Biber nicht, aber es dauert einige Zeit, bis er zu dem Schluss kommt, dass das etwas mit dem Rohr zu tun hat. Wenn er das raus hat, wird er vermutlich versuchen, das obere Ende des Rohrs zu verstopfen – bis dahin können die Naturschützer dann seitlich zusätzliche Löcher anbringen, so dass das Wasser weiterhin abfließen kann. Möglicherweise wird es dem Biber irgendwann zu bunt und er verlegt seinen Damm ein paar Meter bachabwärts – und da wäre er keine Gefahr mehr.

Ein Bovist wuchs am Rand des Weges.
Junge Frösche hüpften überall herum.

Am Startpunkt angekommen machten wir Mittagspause und fuhren danach weiter in die Ortsmitte zum Naturschutzzentrum, wo wir noch einige interessante Informationen über das Moor bekommen konnten.

Auf der Kirche von Bad Wurzach hat sich ein Storch niedergelassen.

Als wir damit fertig waren, sind wir nochmal nach Steinhaus in unsere Unterkunft gefahren, danach ging es dann wieder nach Bodnegg zum Abendessen. Morgen steht dann die Heimfahrt an – nach einem einigermaßen gemütlichen Frühstück, versteht sich 🙂


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