Heute stand zum Abschluss noch mal Natur auf dem Programm – in Form des Wurzacher Rieds, einem Hochmoor. Nach dem Frühstück ging es also nach Bad Wurzach, einem Kurort, der vor allem auf Moorbäder spezialisiert ist (und deswegen ein etwas zwiespältiges Verhältnis zu den Schutzmaßnahmen im Moor hat).
Dort haben wir uns mit zwei Naturschutz-Kollegen von Thomas getroffen. Mit der ehemaligen Torfbahn fuhren wir so weit es die Schienen zulassen ins Moor zu den Resten des Torfwerks Haidgau. Dort erwartete uns eine ausgesprochen interessante Führung durch einen Teil des für „normale“ Besucher gesperrten Moors, die uns neben Informationen über das Moor selbst, Einblicke in die Geschichte des Torfabbaus und die Renaturierung des Moors bot.
Aufgrund des geringen Nährstoffangebots können sich dort nur ausgewiesene Spezialisten gut ansiedeln, die sowohl mit Feuchtigkeit, Trockenheit, Hitze und Kälte klarkommen. Besonders schwierig ist die Wiederbesiedelung von geräumten Torfoberflächen, die sich aufgrund der dunklen Farbe dann den Tag über noch besonders aufheizen.
Nach der Runde durch den normalerweise nicht zugänglichen Bereich sind wir dann entlang der Schienen wieder auf einem öffentlichen Spazierweg zurück zum Startpunkt gelaufen. Unterwegs konnten wir dann auch noch einen Biberdamm begutachten, an dem sich die Naturschützer mit dem Biber einen kleinen Wettstreit liefern. Da der Damm und das dadurch aufgestaute Wasser für die direkt anliegenden Gebäude eher ungünstig waren, wurde in den Damm ein dickes Kunststoffrohr eingebracht, das dafür sorgt, dass ausreichend Wasser durch den Damm abfließen kann. Das wiederum gefällt dem Biber nicht, aber es dauert einige Zeit, bis er zu dem Schluss kommt, dass das etwas mit dem Rohr zu tun hat. Wenn er das raus hat, wird er vermutlich versuchen, das obere Ende des Rohrs zu verstopfen – bis dahin können die Naturschützer dann seitlich zusätzliche Löcher anbringen, so dass das Wasser weiterhin abfließen kann. Möglicherweise wird es dem Biber irgendwann zu bunt und er verlegt seinen Damm ein paar Meter bachabwärts – und da wäre er keine Gefahr mehr.
Am Startpunkt angekommen machten wir Mittagspause und fuhren danach weiter in die Ortsmitte zum Naturschutzzentrum, wo wir noch einige interessante Informationen über das Moor bekommen konnten.
Als wir damit fertig waren, sind wir nochmal nach Steinhaus in unsere Unterkunft gefahren, danach ging es dann wieder nach Bodnegg zum Abendessen. Morgen steht dann die Heimfahrt an – nach einem einigermaßen gemütlichen Frühstück, versteht sich 🙂